Nine Eleven

vom Terror vor dem Terror /
wir haben schon immer leichtfertig
mit unseren Leben gespielt /
wir steigen freiwillig in Transportsysteme,
deren riesige Volumina hochexplosiver
Triebstoffe in die physikalisch
empfindlichsten Teile hineinkonstruiert sind,
um den zweifelhaften Rausch,
die zweifelhafte Selbstverständlichkeit
rasender Fortbewegung,
Zeitersparnis gegen verdrängte Gefahr /
wir verschwenden Mega- um Terawatt
Energie an Rasur, Standby,
flüssigem wie überflüssigem
Komfort,
indem wir die Halbwertzeiten der Zukunft
mit Kontaminierung terrorisieren /
wir vergasen die Erdhülle mit Bequemlichkeit
und automobilem Frust /
wir opfern unsere Würde, Kinder, Mütter,
Väter, Brüder und Schwestern
dem Terror der Statussymbole
und den Ritualen der Sublimierung /
wir werden staubgesaugt
in die Recykliniken der Reizflutung,
die in nichts als Gleichgültigkeit verklingt /
wir terrorisieren unsere Körper,
die Tempel der Evolution,
mit Doitourselves-Instrumentarien /
wir errorisieren von Kathedern der Hybris
mit Kathetern paranoider Intelligenz /
wir terrorisieren mit Göttern,
die uns der Natur entfremden,
denn Hund und Katze betet nicht,
wimmert nicht um das kurze Flackern
des Lebens

Kurzer Weg

Sprach die Kultur einst zu der Leiter:
»Irgendwie geht‘s nicht mehr weiter.
Wie machst Du es denn da oben –
das Ende aller Sprossen loben?«

»Ich nutze einfach mich als Brücke,
zu überwinden eine Lücke.
So halt‘ ich‘s mit dem Horizonte,
der auch nicht mehr nach oben konnte.
Dafür entdeckte er die Weite –
so ähnlich denke ich und leite...«

»Aha«, staunt die Kultur nicht schlecht,
»auf einer Höhe, seh‘ ich‘s recht?
Kein Oben mehr und auch kein Unten,
gemeinsam, wenn nicht gar verbunden.

Fast wär‘ ich selber draufgekommen,
mein Ruf hätte gleich mitgewonnen;
nun zeig‘ ich aber, dass ich lerne,
und profitiere davon gerne.
Wüsste ich Arme auszubreiten,
könnte mich Stolz dahin begleiten.«

living koma

seelen aufgebrochen
unterhautkriechströme
cerebrales wundensalz
entkoppeltes exitariat

kiefer mahlen schatten
an die innere klagewand

downloadsyndromatisiert
stumme enigmen
entfleischung der sinne

augen starren löcher
in glasiertes nomadrin

wiegenlied für lollypopulisten
kultschussfadenkreuzler

mann im kind
macht in amok

strichlistiger lauf

da capo
al fine

teardrain in april

royals, missiles, blitzlichtgewitter,
monitoring von leuchtendem flitter,
»your love is king« und »god shave the queen«,
gekrönte küsse als nasenring,
starren auf bilder, lebensvergleiche,
honig pumpt sich durch kopfbauchbereiche

flankierte noblesse, karossenbewehrt,
hats and dolls prasseln aufs linsende meer,
ideale gefüttert mit seidenglanz,
uniformiert »pomp and circumstance«,
crashende netze in backbones und schädeln,
zwei welten in einer – »blut, schweiß und tränen«

[zitate: shade, sex pistols, shakespeare, churchill]

Was

Gedicht ist was, was du nicht siehst,
Gedicht ist was, was du zwar liest,
doch häufig besser nicht verstehst

Gedicht ist was, was sich verschwendet,
Gedicht ist was, was nicht dort endet,
wo Hintergrund den Satz beschließt

Gedicht ist was, was Schweigen meint,
Gedicht ist was, was Leiden keimt,
mit dem, was dich sonst nicht bezähmt

Gedicht ist was, was trotzdem lebt,
Gedicht ist was, was Fäden webt,
auch wenn es sich mit nichts verträgt

Gedicht ist was, was Trauer bringt,
Gedicht ist was, was lächelnd stimmt,
dass nicht dicht macht, wer nah erlebt

Wer

Wer macht das Dorf zur Sau,
Treiber oder Zuschauer?

Ein Glück, das alles,
für Medien und Betroffene:

Öffentliche Schlachtung [Achtung]
ist das Ritual, das den Frevel begnadigt,
wenn Charakter und Gerichtsbarkeit
fortschreitender Zersetzung
anheim fallen

.
.
.

Auge

Viele behalten ein Thema im Auge,
viele behalten ein Thema für sich,
so geht es vielleicht auch ins Auge –
verbietet einander das Denken nicht.

[...]

wieder träumte mir von Dir,
als hätte ich Dich schon länger gesucht;
die Eine solltest Du sein,
doch warst Du nicht allein in der Gestalt,
in der Du mir erschienst

ich wollte Dich wie Du,
begehren nicht;
der Traum nahm mich in Deine Arme
und spürte die meinen um Dich

ein Wunder an zärtlicher Kraft,
in meinem Selbst gezeugt und gehalten;
ein Geschenk für den nächtlich ruhenden Moment,
jetzt erweckt und schmerzlich vermisst

Hier

Zum ersten Mal
ging dieses Bild,
Dich jetzt zu sehn,
durch meinen Kopf

So einfach auf
ein Bier und auch
gewohnt, Dich hier
und dort nicht weit
zu wissen

Oder mit mir zu sein
an Deiner Seite,
im einverstandenen
Blick wie selbst-
verstehendem Lassen

Chiffren

Meinung und Muse
Schenken und Scham
Hände und Haltung
Chance und Charme

Prickeln und Prusten
Flamme und Flaum
Sahne und Sinne
Trauen und Traum

Blüte und Bleiben
Glauben und Glanz
Schulter und Schweigen
Treibholz und Tanz

Glamour und Glatze
Spiel und Spagat
Wärme und Warten
Seele und Saat

Fünfzig und mehr
Mannich sucht Dich Frau
Hier ist es Winter
Über Wolken steht Blau

Bald

Meine Hände
suchen Deine Haut,
meine Augen
Deinen Blick...

Mein Herz sucht
Deinen Verstand
und mein Hören
Deinen Traum...

Mein Weg spürt
Deine Schritte,
meine Sehnsucht
einen unbekannten
Klang...

Geh‘n

wenn wir geh‘n, dann gehen wir,
sind da und doch nicht weg

wenn wir geh‘n, dann bleiben wir
fern der Zeit wir selbst

wenn wir geh‘n, dann fragen wir
und haben Alles schon gewusst

wenn wir geh‘n, dann stehen wir
nur treu der Spur, die folgt

wenn wir geh‘n, dann reisen wir,
ein Blick verlässt ein Nebenher

wenn wir geh‘n, dann haben wir,
Gewicht und Schweben eins

wenn wir geh‘n, dann sehen wir,
was war, wird zweitens nicht

wenn wir geh‘n, dann tragen wir,
nicht weise, wissen leise

wenn wir geh‘n, dann gehen wir,
gewesen und auch Weg

little dog

does little dog feel more
like little dog, big dog or
like someone who takes
little dog on a walk or
does little dog feel
like little big dog?

Hundeleinenmechaniktrott

Leinen, das ist keine Frage,
fördern Machtgefühl zu Tage;
damit der Hund sich freier zeige,
lässt man ihm gern' die erste Geige.

Die Schnur am Hals wird lang und länger;
es kreuzen and're Müßiggänger,
sie springen, falls sie sie noch sehen,
über die Leinen, so kann's gehen.

Zu spät erkennt man den Verdruss,
trotz Hund per Knopfdruck wär' bei Fuß.

Frühling oder

Die Wiesen liegen trunken im Tau,
der Himmel seufzt, die Meisen sind blau;
munter Lerchen und Pärchen palavern,
und das Blut drückt uns zäh in den Adern.

Die Nachtigall glaubt, ihr Schwein sei am jubeln,
beim Frühjahrsputz in schlammigen Kuhlen;
den Ochsen kringelt sich lustig der Schwanz,
und die Kühe stieren, fallen in Trance.

Die Finken schlagen und Bäume aus,
Schnecken geraten total aus dem Haus;
»Es lenzt ohne Zweifel« trällert der Star,
»in meinen Kalenden, Herr Adebar.«

Und der Pfau widerspricht nur gerädert,
»Ach, Du spinnst« sich dieselbe einfädelt,
es sei ja erst Märzen der Bauer,
doch das fuchst ganz die Ente, die schlauer.

Bei Rabens

Ein tiefschwarzer Rabe toniert: rra, rra,
die Rabenmutter rauft ihren Talar,
im Rabenhorst geht's drüber und drunter,
zu fürchten ist gar, er stürze herunter.

Zehn Räbelein krächzen nach dem Wurme,
es läutet schon Zwölfe von dem Turme,
aber Rabenpapa irrt noch umher,
er findet pardauz keine Würmer mehr.

Frau Räbin vom Nest kommandiert ihn herum:
Gevatter, mein Guter, nun sei doch nicht dumm,
denn da, wo du suchst, da oben im Winde,
gibt's weniger Futter für unsere Kinder.

Versuch's weiter unten, mehr in der Erde,
zwischen den Hufen der weidenden Pferde,
oder wäre in unseren Kreisen bekannt,
dass Regenwürmer flögen durchs Land.

Na ja, denkt Herr Rabe, ich weiß nicht so recht,
die hat gut raten da oben im Nest:
sie schwinget die Rede, ich das Gefieder
mit Augen schon müde und schwere die Lider.

Doch es flackert eine Idee im Schädel,
was rät wohl der Maulwurf unter dem Hügel,
im Sturzflug herab und gefraget ganz keck,
wären da auch die Prot’ine weg.

Nö, nö, wirft der Racker fröhlich herauf,
da unten seien die Spender gut drauf,
es wände sich munter gar manches Gekröse
und Wurzeln von allerlei jungem Gemüse.

Komm her alter Knabe, ihr sollt nicht darben,
daheim die Deinen, die kleinen Raben,
ein Prachtexemplar von beträchtlicher Länge
stünde dir gut als Ernährer der Menge.

Gesagt, getan, geschnappt und geflogen,
zurück zu den Seinen, dem hungrigen Toben,
die Mahlzeit stolz in dem Schnabel getragen,
die Rabenfrau staunt - keine weiteren Fragen.

storchett

ein storch, er blickte einst ins trübe,
und sann entlang des schnabels nach,
warum nicht buntes kleid er trüge,
da schwarz und weiß nicht mehr behagt.

bald regete sich ein schlankes schimmern
dicht unterm wasserspiegel hin,
und auch im kopf begann zu glimmen
eine idee mit manchem sinn.

»forelle blau, ging der duft neulich
nicht mittags durch des müllers haus?
ja diese farbe wär’ es freilich,
flamingo-rosa aber kaum.

gesagt, getan, her mit der tinte,
die aus den briefen jeder kennt,
und meistens man an babys findet,
die unsereins am wickel trägt.

azur, indigo, ultramaren,
pariser, kobalt oder so,
zum stolze aller adebare –
neue gefieder machen froh.«

so dachte er noch im geschäfte,
der krämer staunte garnicht schlecht
und wünschte doch das allerbeste,
des storches wille sei ihm recht.

und auf des daches silhouette,
die sonne sank gen abend schon,
sah man das tier bei der toilette,
geheime freude war sein lohn.

dann träumte es sich in ein märchen,
wo störche bunt wie kühe sind,
und schöner noch als gummibärchen,
der gott ein schalk, der’s so bestimmt.

die kühle nacht weht durch die federn,
ein letztes zucken vor dem hahn,
das tageslicht streicht nun verlegen
dem horizont über den kamm.

zum teiche schnell, heut ist er klarer,
ein blick zur rechten und dann links,
jawohl, jetzt ist er wunderbarer,
die müllerin von unten winkt.

Ei

Christoph, der ewige Wiedergänger,
geistert umher in barockem Gepränge,
von stolzer Galeere kreiset sein Blicke;
wacker und einsam steht auf der Brücke,
ein schmuckes Kästlein mit blinkenden Lichtern,
dem speiset der Orbit binäre Geschichten.

Die Sterne des Himmels, meistens weit weg,
wiesen dereinst allen Schiffen den Weg;
doch heute, wen nähme dieses noch wunder,
navigieren nur Daten der Meere Runde:
Routen hurtig auf Satelliten geritten,
Horizonte Radarmonitoren gewichen.

Wie würden Indianer heute wohl heißen,
Explorer, Naviner, Bits oder Byter.
Menschliches Irren ist kaum noch gefragt,
Unwägbarkeiten sind nicht mehr gewagt,
es fehlte der Welt so lehrreicher Unfug,
mit heutigem Wort, Dat-Ei des Kolumbus.

usw.

zur tenderlok, als zeit gemütlich
rauchwölkchen in den himmel blies,
gemach waggons durch pläne streiften,
wie‘s nur der kurse buch gehieß,
der bahnhofsuhr schleppzeiger aber
schon ungeduld in blicken ließ –
da formte sich ein geist zu gleisen,
auf denen schnelligkeit nur misst,
was sie dann selbst bald muss verweisen
auf rang, der out und gestrig ist

Müde

Müde, Buchstaben in Linie zu fassen,
den Sinn in Wort, Blicke in Tat,
Wolken in Regen und Schmerz in Tränen zu lassen,
einen Traum als Wunsch, eines Freundes Rat.

Müde, den Weg als Ziel zu verklären,
einem Schritt zu folgen, im Rhythmus zu gehen,
den Willen zur Freude, den Puls der Sonne zu ehren,
die Ruhe als Kraft und Fragen als Stärke zu sehen.

poetrie I [forensicht]

dichter schleim
umflort die sprache
trägt häme ironie
auch hass
verschanzt im
schafespelz
der reime
und schwärt
der sinne
wunden
nass

poetrie II [forensicht]

verkrampfte verse ädern durch welkendes sinnenfleisch,
sprachfetzen, abgestoßenes geschuppe, reimwunde krätze,
es rieselt hernieder aus brüchigem diadem verlogener kunst,
zeilenverfressen, blähprall des anspruchs voll, bauchhirn‘e mast –
und pochende leere stößt lyrische lymphe ans tageshell,
dass worthalsiger schorf glasiere zu schimm‘rigem dichtersüß

poetrie III [forensicht]

textbausteinbruchbudenzauber

Nabelschau

Milchflaschiges
Wundbrüllen
verhallt im
selbstbezugtriefenden
Verließ.

Stundenglasiger
Dauerbruch
schwänzelt herum.

Im Harnisch
trunkener Blöße
morsen Gehirne.

Leere.

Wind

Noch pfeift der Wind mir um die Ohren –
ob jahres- oder lebenszeitlich zugeteilt,
im Gegenan nimmt sich das nichts.

Sein Impetus erscheint mir unverfroren –
sind auch der starren Kälte Schrunde ausgeheilt,
gezeichnet bleibt doch mein Gesicht.

Zuletzt

Wütender Schmerz zerbricht mir alle Festen,
und Abschied schnürt dem Herz den Atem ein,
ein Gehen, Trennen, Lassen schwemmt alle Flut
gegen die Kraft des lebenstiefen Fundaments...

2222011

Damoklit, geliebtes Schwert,
hab ich Dich stumpfgeschaut?

Du spiegelst mir den Morgen, Abend rot.

Halt Dich für Sonne ich, während
Dein Plan, einst in monströser Gravität
auf mich zu fallen, tückische Schmiede,
selbst ohne Schliff vernichtend schwerer Schlag?

Lufthauch manch meiner Träume, Vexier,
bis hin zu welchem Tag, da Deine Wucht
sich an mein Leben macht?

So trag ich dies all jenen Menschen zu,
die ohne Kraft dem Berg des Lebens gegenüberstehn
und schon an seinem Fuß zu Grunde gehn.

Fragezeichnen

Maler,

wenn du nicht weißt,
was du malen sollst,
dann male,
was du nicht weißt.

Aber Du weißt ja genug –
oder zuviel.

liedesc

befand mich gerade am wiesenrand,
wo sie lippenrot ihre blüte stand

pflückte sie nicht, sie an mich zu bringen,
hörte in mir nur die stimme singen
von jugend, stärke – wild, offen, verspielt,
wenn sinnlicher weg noch auf liebe zielt

so ging ich denn weiter, schaute zurück –
das gestern wiegt schwer oft im augenblick

und tanzendes glühen am wiesenrand,
der wand‘rer den weg in die weite fand

im schutzhohen grün der blüte schwingen,
sonnenwind gleichgewicht abzuringen,
erdiges dunkel – ein bunter traum sprießt,
der sich und das klingen der welt genießt

kommen und gehen, unruhiger tritt,
dem suchenden gab sie ein lächeln mit

Silben

ungeschlagen
beschlagen
mit
verschlagen
geschlagen

Banal – oder?

Der Thermos- tat es jüngst nicht mehr,
im weißen Schrank das Kühlen,
drum sagte sich der Kühlschrankherr
»Vielleicht liegt es am Fühlen.«

Er kniete mächtig sich ins Zeug
und schraubte mit Bedacht,
mal hier mal da ohne viel Freud’,
die Technik hat gelacht.

Das heißt nichts andres als
ein Dorf in Böhmen oder weiter,
dass alles irgendwie so läuft,
fragt sich nur wie, der Leiter.

Den man auch nennt den Thermofühler,
zu melden Eises Kälte,
für mich fast nur noch ein Betrüger,
ich dreh am Rad, er wählte.

Beziehungsweise leitet Gase
durch seine enge Ader,
die drückt am Ende irgendwo
Kontakten auf die Nase.

Genau dazwischen liegt der Clou,
ich will es aber sehen,
vom Denken fliegt mir garnichts zu,
ich muss jetzt tiefer gehen.

Zuvor trat ein ein Missgeschick,
Ergebnis blinden Tastens,
es rappelt nun etwas im Stück,
geh auf, du blöder Kasten.

Vier Messingzungen halten klein
und fein den Deckel drüber,
es muss Gewalt ins Spiel hinein,
vielleicht macht es mich klüger.

Der Atem keucht, die Spannung steigt,
das Auge braucht die Lupe,
ein Ruck zuviel, bräch es, vergeigt
das Teil, gib nach mein gutes.

Aha, jetzt wird das Dunkel hell,
was rappelt, war ‘ne Feder,
die wieder eingehängt, ging schnell,
justieren, das kommt später.

Der Fühler endet, wie man sieht,
in einer Art von Linse,
fünfzig Cent rund, oval im Schnitt,
hohl, aus Metall, ich grinse.

Denn unten an der Linse prangt,
im Zentrum noch ein Stiftchen,
das drückt dann auf ’nen and’ren Strang,
und es macht klick im Kästchen.

Wie eben schon einmal entdeckt,
gibt’s Federn drei an Schrauben,
die wirken, ahne ich den Zweck,
auf Dehnung, Pi mal Daumen.

Jetzt erst mal wieder zu, die Sache,
mehr werd’ ich nicht ergründen,
und alles was ich weiter machte,
würd’ nur im Chaos münden.

Es war nicht leicht zurückzubiegen,
was eben ich besprochen,
ein Glück, ein Lob auf mein Gefühl,
Zungen sind nicht gebrochen.

Noch gestern fiel mir plötzlich ein,
ich hab ja Thermometer,
die Sonden leg’ ich einfach rein,
in Kühlschrank, Eisfach – geht doch.

Da hat’s plus zwölfe Grad zur Zeit,
ich taute den Gerechten,
und messe dann zugleich zu zweit,
von Grund auf ist am besten.

So seh ich interdependent,
wie wo sich was entwickelt,
und lerne mal ganz lentement,
wie Thermostate ticken.

Doch nicht den Tag vor Abend preisen,
Justage war das Motto,
drei Federn gilt es zu beweisen,
hier geht es nicht um Lotto.

Ganz heimlich bin ich Pessimist,
es ist zuviel unwägbar,
so bleibt, wie es gewesen ist,
kaputt, was nicht mehr heil war.

Ein Bruch, ein Leck, auch Korrosion,
an noch verborg’nen Stellen,
Alter, nun gut, das sagt es schon,
was soll man sich da quälen.

So kam es dann doch wie geahnt,
es springt zwar an der Bengel,
er kühlt und kühlt in vollem Wahn,
nur findet er kein Ende.

Das Skalenrad, wär’ ja noch schön,
wenn er’s nicht ignorierte,
denn langsam kriege ich ’nen Fön,
warum mir das passierte.

Es fand die Mühe keinen Lohn,
ich gebe auf im ganzen,
geh morgen in den Laden schon
und schröpfe die Finanzen.